Tipps zum langfristigen Vermögensaufbau (2) – ARERO

Der ARERO (ISIN LU0360863863) ist die eierlegende Wollmilchsau unter den passiven Geldanlagen, denn der Fonds verbindet sowohl ein Investment in Aktien, Renten (Anleihen) als auch in Rohstoffen in einem Produkt. Er basiert auf einem wissenschaftlich fundierten Konzept des Teams rund um Prof. Weber (Uni Mannheim) und verwaltet ein Fondsvolumen von über 1,1 Milliarden Euro.
Seit Ende Juni 2020 gibt es den ARERO auch als nachhaltige Variante (ISIN: LU2114851830). Diese filtert im Bereich Aktien nicht nachhaltige Unternehmen heraus und beim Investment in Rohstoffen werden Agrarstoffe und Nutztiere ausgeschlossen.

Wie schneidet der ARERO bezüglich der Schlüsselkriterien für den langfristig erfolgreichen Vermögensaufbau ab? Zur Erinnerung sei auf das Erfolgsrezept aus dem ersten Teil der Artikelserie verwiesen, nämlich

„Investieren Sie regelbasiertkostengünstig und antizyklisch in ein breit diversifiziertes Portfolio, das Ihrem Risikoprofil entspricht.“

Finanz-Caddie

Investiert der ARERO regelbasiert?

Ein Blick auf die Website des ARERO beantwortet diese Frage.
Der ARERO investiert stets zu festgelegten Anteilen in Aktien (60%), Renten/Anleihen (25%) und Rohstoffe (15%). Die Gewichtung des Aktienanteils erfolgt nach dem Anteil einer Region am Weltbruttoinlandsprodukt (BIP). Der Risikopuffer im Portfolio wird durch europäische Staatsanleihen abgebildet und die Beimischung eines breiten Rohstoffindex bietet eine zusätzliche Diversifikation.

Das Rebalancing und die Aktualisierung der regionalen Aufteilung des Aktienanteils findet zweimal im Jahr zu festgelegt Terminen statt. Falls jedoch die Aktienquote geringer als 52% ist, findet zusätzlich ein außerordentliches Rebalancing aus steuerlichen Gründen statt. So profitiert der ARERO von der maximalen steuerlichen Teilfreistellung in Höhe von 30% laut Investmentsteuerreformgesetz.

Abschließend bleibt festzuhalten, dass der ARERO regelbasiert investiert.

Wie hoch sind die Kosten des ARERO?

Die Gesamtkosten des ARERO belaufen sich auf 0,50% p.a. Weiterhin gilt als positiv festzuhalten, dass weder das Fondsmanagement eine erfolgsabhängige Vergütung erhält noch ein Ausgabe-/ Rücknahmeaufschlag anfällt.

Damit ist der ARERO im Vergleich zu einem selbstverwalteten ETF-Weltportfolio in etwa doppelt so teuer.
Für einen fairen Vergleich gilt es jedoch zu beachten, dass ein selbstverwaltetes Portfolio Transaktionskosten für das regelmäßige Rebalancing verursacht und der Steuervorteil auf den Nicht-Aktienanteil (siehe oben) unberücksichtigt ist.

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass der ARERO relativ kostengünstig ist.

Handelt der ARERO antizyklisch?

Die Frage ist kurz und bündig mit einem JA zu beantworten.

Durch das regelmäßige Rebalancing und der Gewichtung des Aktienanteils der Regionen auf Basis deren Anteil am Weltbruttoinlandsprodukt handelt der ARERO antizyklisch.
Das Rebalancing zwischen den Assetklassen setzt das Portfolio auf die ursprüngliche Risiko-/Rendite-Struktur wieder zurück.
Und die regionale Anpassung innerhalb des Aktienanteils nach dem BIP reduziert – im Vergleich zu einem nach Marktkapitalisierung gewichteten Portfolio – das Klumpenrisiko beziehungsweise eine Blasenbildung im Portfolio.

Details zum Rebalancing und der Portfoliogewichtung sind hier zu finden.

Wie stark ist der ARERO diversifiziert?

Die Aktienkomponente investiert in 4 Weltregionen, nämlich Nordamerika, Europa, Asia Pacific und Schwellenländer.
Das Investment umfasst in Nordamerika 594, in Europa in ca. 450 (keine Daten seitens Solactive vorhanden, daher Schätzung auf Basis MSCI Europe), in Asia Pacific 499 und im Bereich der Schwellenländer sogar 1443 Unternehmen und deckt damit rund 85% des investierbaren globalen Marktes ab. (Quelle: https://www.solactive.com/, Stand: 20.04.2021)
Damit beinhaltet die Aktienkomponente des ARERO rund 3000 Unternehmen weltweit.

Mit Hilfe von Anleihen soll das Portfolio des ARERO stabilisiert werden. Deshalb werden hierfür nur europäische Staatsanleihen eingesetzt. In Summe beinhaltet der Solactive Eurozone Government Bond Index 393 Staatsanleihen. Die vier größten Positionen nach Ländern sind Frankreich mit rund 25%, Italien etwa 22%, Deutschland ca. 18% und Spanien mit ungefähr 15%.

Die Rohstoffe werden über den Bloomberg Commodity Index Total Return 3 Month Forward abgebildet. Dieser umfasst diverse Rohstoffe aus dem Energiesektor (rd. 33%), der Landwirtschaft (rd. 30%) nebst Lebendgüter (rd. 6%) und Industrie- (rd. 15%) und Edelmetalle (rd. 16%).

Somit lässt sich festhalten, dass der ARERO sowohl innerhalb der Assetklassen als auch über die Assetklassen hinaus, sehr gut diversifiziert ist.

Wie wird mein Risikoprofil berücksichtigt?

Da der ARERO eine Standardlösung für ein Weltportfolio ist, kann das eigene Risikoprofil nicht berücksichtigt werden. Wer also mehr oder weniger ins Risiko gehen möchte, muss sich mindestens noch ein zweites Produkt ins Portfolio holen.
Die Aktienquote lässt sich beispielsweise mit einem zusätzlichen ETF auf den MSCI World erhöhen. Dabei sei aber angemerkt, dass damit das Konzept der regionalen Gewichtung innerhalb der Aktienquote nach dem Bruttoinlandsprodukt entsprechend verwässert wird.
Reduzieren lässt sich die Aktienquote entweder dadurch, dass man Tages-/ Festgeld oder Anleihen über einen zusätzlichen ETF erwirbt.

Folglich berücksichtigt der ARERO nicht das eigene Risikoprofil.

Fazit

Der ARERO erfüllt 4 von 5 Kriterien für den langfristig erfolgreichen Vermögensaufbau. Er ist für alle Anleger ein probates Mittel zum Zweck, falls eine Aktienquote von 60%, der hohe Rohstoffanteil und die ausschließliche Beschränkung auf europäische Staatsanleihen der eigenen Präferenz entspricht.
Andernfalls ist er ein sehr gutes Basisinvestment, das um weitere Investmentbausteine ergänzt werden kann.

Eines muss man dem ARERO lassen, nämlich die bisher sehr gute Performance. Seit Auflage des ARERO am 20.10.2008 hat er eine Performance von 7,15% p.a. erzielt (Stand: 21.04.2021).

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